
Als der erfolgsverwöhnte Forst Mitte der 1950er Jahre mit seinen eigenen Werken die Gunst des Publikums zu verlieren beginnt, übernimmt er wieder – erstmals seit zwei Jahrzehnten – einige größere Rollen in Filmen anderer Regisseure. Für seinen alten Weggefährten Karl Hartl spielt er unter anderem an der Seite von Willy Fritsch und Paula Wessely. Letztere verkörpert Gabriele Gärtner, eine Bankiersgattin, die für ihren verschuldeten Mann Geld aufzutreiben versucht – von ihren ehemaligen Liebhabern. Forst selbst verkörpert Clemens Monti, einen Dirigenten, der mit der Liebe seiner einstigen Partnerin auch die Freude am Leben verloren zu haben scheint.
Ein dezidiert düsterer Film, meilenweit entfernt von den überdrehten Heimat- und Schlagerfilmen, die in Österreich wie in Deutschland das Kino der 1950er Jahre dominieren. Die Vergangenheit lastet wie ein Fluch auf dem Film und allen seinen Figuren. Wesselys Versuche, in sich und den Männern wieder ein anderes, heiteres, verführerisches Ich zum Leben zu erwecken, erscheinen gleichermaßen rührend und hilflos. (lf)
Weg in die Vergangenheit
- AT 1954
- Digital HD
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R: Karl Hartl, B: Emil Burri, Johannes Mario Simmel, K: Konstantin Tschet, D: Paula Wessely, Willi Forst, Willy Fritsch, Attila Hörbiger, 92’