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Ein Blockbuster aus der Weltkriegszeit. Wie schon mit Operette traf Forst auch mit der opulenten Nachfolgeproduktion den eskapistischen Zeitgeist. Wiener Blut basiert auf Johann Strauß’ gleichnamiger Bühnenvorlage, man kommt aber kaum umhin, auch an den Ufa-Klassiker Der Kongress tanzt zu denken. Wie Erik Charells Tonfilmoperette behandelt auch Forsts Film romantische Irrungen und Wirrungen im Umfeld des historischen Wiener Kongresses, und wie bei Charell ist es Willy Fritsch, hier in der Rolle des Grafen Wolkersheim, dem die meisten Frauenherzen zufliegen.

Wo Der Kongress tanzt im vorletzten Jahr der Weimarer Republik noch einmal die weltverändernde Kraft der Musik evozierte, ist Wiener Blut eine durch und durch wertkonservative Angelegenheit. Während hinter verschlossenen Türen weltpolitische Fragen verhandelt werden, inszeniert Forst – mit jeder Menge Witz und Eleganz – einen libidinösen Sturm im Wasserglas; als der wahre Star erweist sich ohnehin ein von Hans Moser und Theo Lingen verkörpertes Dienergespann. (lf)

Wiener Blut

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