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Live begleitet von David Schwarz (Klavier) und Maren Kessler (Vokophon, Percussion, Cello)
Einführung: Maximilian Grenz

Eine Jagd durch das Berlin von 1913. Detektiv Coletti wettet, dass ihn niemand innerhalb von 48 Stunden aufspüren kann, selbst wenn die modernste Technik verwendet wird: Neben allen möglichen Fortbewegungsmitteln kommen Steckbriefe an jeder Ecke, Aufrufe in der Presse und Bilder von ihm auf der Kinoleinwand zum Einsatz. Ganz Berlin ist mobilisiert. Was diese frühe Detektivkomödie so vergnüglich macht, sind die Aufnahmen der wilhelminischen Hauptstadt, wie sie einmal war, vor allem aber die Faszination, mit der hier das junge Medium Film sich selbst zum Thema macht. Denn wo taucht Coletti am besten unter? In einem vollbesetzten Kinosaal, in dem ein Film über ihn selbst läuft. Dazu kommt, dass – so Peter Panter alias Kurt Tucholsky – „das Technische immer Spaß macht: man sieht immer gern so ein riesiges Luftschiff abfahren, ankommen, Automobile, die Verfolgung eines Autobusses, von oben aufgenommen, alle rennen, fallen, flüchten. Das ist schon ganz lustig, es prätendiert nichts.“ (Die Schaubühne, 17.04.1913) Wir zeigen die 2022 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restaurierte Fassung des Films. (ps)

David Schwarz ist Multiinstrumentalist und Filmkomponist Maren Kessler Sängerin und Cellistin. Sie arbeiten seit vielen Jahren zusammen, schreiben Theatermusik und leben in Gladbeck.

Maximilian Grenz ist Filmwissenschaftler und Mitarbeiter im Zeughauskino.

Eine Hochbahnfahrt durch Berlin


D 1910
35mm

5‘

Wo ist Coletti?


D 1913
DCP
Stummfilm (deutsche ZT)

R: Max Mack, B: Franz von Schönthan, K: Hermann Böttger, P: Jules Greenbaum, D: Hans Junkermann, Madge Lessing, Max Laurence, Anna Müller-Lincke, 79‘ · englische UT