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Ralf Forster

Durch die Spaltung Deutschlands ist auch die Geschichte des Unternehmens Zeiss nach 1945 geteilt. Zum nun in der SBZ/DDR gelegenen Traditionsstandort Jena kamen Mainz und Oberkochen: Die anfangs amerikanischen Besatzer in Thüringen hatten diesen westlichen Neustart ermöglicht. Unter gleichem Namen, mit ähnlichen optischen Qualitätsprodukten und Werbeansprachen begann eine scharfe Wirtschaftskonkurrenz.

Hier wie dort verband sich die Marke Zeiss mit Präzision, Innovation und der so beanspruchten Weltgeltung. Industriefilme argumentierten oft mit der Trias von Sehen, Erkennen und Verändern. Nur die DDR konnte allerdings weiter mit dem „Wunder von Jena“ punkten, wie beispielsweise im auftrumpfenden Planetarien aus Jena oder dem technisch brillant und unterhaltsam arrangierten Epos Im Dienste des Fortschritts. Oberkochen setzte auf den Slogan „Zeiss West Germany“ und zeigte Hochtechnologie für viele Lebensbereiche, den Alltag (Brillen) und die Forschung (Zeiss ist mehr). Superlative waren gar angemessen, als Zeiss in Spanien das bis dato weltweit größte Spiegelteleskop errichtete (430 Tonnen Präzision) und sich so als verlässlicher Partner der astronomischen Wissenschaft präsentierte. (rf)

Mit freundlicher Unterstützung des Zeiss-Unternehmensarchivs

Planetarien aus Jena


DDR 1956
Digital SD

R: Erich und Walter Lustermann, 17’

Im Dienste des Fortschritts


DDR 1964
Digital HD

R: Manfred Gussmann, 31’

Zeiss ist mehr


BRD 1982
Digital HD

7’

430 Tonnen Präzision


BRD 1984
Digital HD

R: Otto Bauer, 34’