Jump directly to the page contents

„Łódź erwachte. Der erste schrille Pfiff einer Fabrik zerriss die Stille des frühen Morgens. An allen Enden der Stadt begannen andere immer greller sich loszureißen und gellten mit ihren heiseren, ungebändigten Stimmen wie ein Chor von ungeheuerlichen Hähnen, aus deren metallenen Kehlen sich der Ruf zur Arbeit losringt.“ Den bildgewaltigen Anfang von Władysław Reymonts Roman Das gelobte Land aus dem Jahr 1896 übersetzt Kilar in einen langsam ansteigenden, mechanisch hämmernden Rhythmus, der immer lauter wird. Andrzej Wajdas Adaption erzählt von drei Freunden – einem Polen, einem Deutschen und einem Juden –, die im aufstrebenden Łódź eine Baumwollfabrik gründen, um am Boom der Textilmetropole teilzuhaben. Doch im „Manchester des Ostens“ dreht sich alles nur um Geld und Eifersucht. Mit einem prachtvoll instrumentierten Walzer schließt Kilar nicht nur an den populärsten Tanz dieser Epoche an, er zeichnet zugleich ein Bild getriebener Menschen, die für ununterbrochen fließende Kapitalströme alles tun würden. (sa)

Ziemia obiecana