Tuesday, 26. August 2025, 07.00 pm
Zigeuner in Duisburg & „Zigeunerdorf“ im Gleisdreieck & Zwei Schwestern

„Die haben uns mit Gewalt hierhergebracht.“ In dem mit kleinem Budget gedrehten Kurzfilm Zigeuner in Duisburg (1980) berichten auf einem für ihre Bedürfnisse viel zu kleinem Stellplatz zwangsumgesiedelte Sinti*zze von alltäglichen Anfeindungen und Gängelungen. Unter ihnen sind Antonia und Maria Mettbach, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Ein deprimierendes Stück bundesdeutscher Gegenwart, das von Komers in eine nüchterne, aber Anteil nehmende Filmform gebracht wurde.
Antiziganismus dokumentiert auch „Zigeunerdorf“ im Gleisdreieck (1981). Der sechsminütige Stummfilm umkreist das titelgebende Areal im Duisburger Stadtteil Neumühl, auf dem die Stadt zwischen Autobahn und Eisenbahndamm ein Dorf für Rom*nja und Sinti*zze errichten will.
25 Jahre nach seinem ersten Dokumentarfilm über die Familie Mettbach in Duisburg greift Komers in Zwei Schwestern (2025) den Faden wieder auf und lässt die Enkelinnen der Holocaust-Überlebenden Elli Mettbach zu Wort kommen. Jasmin und Janett Mettbach berichten von Diskriminierungen, der sie und ihre Familien alltäglich ausgesetzt sind. Sie möchten auf den Wohnplatz in Duisburg-Neuenkamp ziehen, dorthin, wo sie einst aufgewachsen sind. (ts)
Manche Filmtitel von Rainer Komers verwenden rassistische Begriffe für Sinti*zze und Rom*nja. Diese Begriffe sind aus dem historischen Kontext zu verstehen. Rainer Komers und seine Filme richten sich gegen diese Diskriminierung.
Zigeuner in Duisburg
R/K/S: Rainer Komers, 37‘
„Zigeunerdorf“ im Gleisdreieck
R/K: Rainer Komers, 6‘
Zwei Schwestern
R: Rainer Komers, 20‘