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Zuflucht

Am Flügel: Peter Gotthardt, EInführung: Christine Kisorsy

Aus den bürgerlichen Villenvororten und den Mietskasernen der Arbeiterviertel machte das Groß-Berlin-Gesetz eine gemeinsame Stadt. Das Zusammenleben war geprägt von sozialen Gegensätzen, denn die Lebenswelten der Besserverdienenden und die des Proletariats hätten unterschiedlicher nicht sein können.

Davon erzählt auch der Film Zuflucht. Der aus wohlhabender Familie stammende Martin hatte während der Novemberrevolution an den Straßenkämpfen teilgenommen und musste aus Berlin fliehen. Nun kehrt er mittellos und traumatisiert in seine Heimatstadt zurück. Vom eigenen Bruder verleugnet und von seinen Eltern für tot gehalten, findet er Zuflucht bei der Marktverkäuferin Hanne und Arbeit auf der Baustelle der Nord-Süd-Bahn. Ein Unfall stellt die Liebe zwischen Martin und Hanne auf eine harte Probe. Wirklichkeitstreu vor Ort in Szene gesetzt, schafft der Film die Überbrückung der sozialen Gegensätze und führt sowohl in eine Villa im Grunewald als auch in die engen Wohnküchen der Arbeiterklasse, in eine Laubenkolonie, in die Großmarkthalle am Alexanderplatz und zu den Tagelöhnern auf dem Bau.

Im Vorprogramm dokumentiert der wiederentdeckte Kurzfilm Untergrundbau den U-Bahnbau unter dem Tempelhofer Feld. (chk)

Untergrundbahnbau