Lovis Corinth 1858-1925

Maler, Grafiker

  • 1858

    21. Juli: Lovis (eigtl. Franz Heinrich Louis) Corinth wird als Sohn des Gerbers Heinrich Corinth und dessen Frau Wilhelmine in Tapiau (Ostpreußen) geboren.

  • 1876

    Umzug der Familie nach Königsberg. Corinth beginnt das Akademiestudium als Schüler des Genremalers Otto Günther (1838-1884).

  • 1880

    Auf Empfehlung Günthers beginnt Corinth ein Studium an der Münchner Akademie, wo der Technik der Aktstudie große Bedeutung beigemessen wird.

  • 1883

    Nach dem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger nimmt er das Studium an der Akademie wieder auf.

  • 1884

    Malunterricht in Antwerpen.
    Oktober: Er tritt in die Académie Julian in Paris ein.

  • 1887

    Er kehrt nach Königsberg zurück.

  • 1888

    Corinth zieht nach Berlin.
    Er nimmt den Künstlernamen Lovis Corinth an.
    Mit dem ersten Selbstporträt beginnt er seine lebenslange Selbstanalyse mit Hilfe der Malerei.

  • 1891

    Er zieht nach München.
    Ausstellung des literarischen Figurenbildes "Diogenes" im Münchner Glaspalast. Das Werk wird von der Kritik scharf angegriffen.

  • 1892

    Corinth schließt sich ohne Überzeugung der "Münchener Secession" an.

  • 1893

    Mit anderen unzufriedenen Mitgliedern der Secession gründet er die "Freie Vereinigung" mit dem Ziel, ihre Ausstellungsmöglichkeiten zu verbessern.

  • 1896

    Corinth beteiligt sich an der Gründung der Freimaurerloge "In Treue fest".

  • 1897

    Da sein Bild "Salome" von der Münchner Secessionsjury zurückgewiesen wird, sieht er sich in seinem Beschluss bestärkt, München zu verlassen.

  • 1900

    Corinth pendelt zwischen München und Berlin.
    Freundschaft mit Max Liebermann und Gerhart Hauptmann.
    Teilnahme an der 2. Ausstellung der "Berliner Secession" und Ausstellung bei dem Kunsthändler Paul Cassirer.

  • 1901

    Corinth siedelt nach Berlin über und eröffnet eine Malschule.
    Er wird Mitglied der "Berliner Secession", in deren Vorstand er im kommenden Jahr gewählt wird.

  • 1903

    26. März: Corinth heiratet seine Schülerin Charlotte Berend.

  • 1906

    Er beginnt, seine Autobiografie zu schreiben.

  • 1908

    Corinths Lehrbuch "Das Erlernen der Malerei" erscheint.

  • 1911

    Nach Liebermanns Rücktritt als Präsident der "Berliner Secession" wird Corinth zum Vorsitzenden gewählt.
    Dezember: Er erleidet einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmt.

  • 1913

    Als Geste der Versöhnung zeigt die "Berliner Secession" eine große Corinth-Retrospektive.
    Als 42 Mitglieder unter Führung Liebermanns die Secession verlassen und die "Freie Secession" gründen, bleibt Corinth als einziger namhafter Künstler der alten Secession verbunden.

  • 1914

    August: Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird von Corinth mit patriotischem Eifer begrüßt. Wie viele andere Künstler erhofft er sich vom Krieg einen radikalen Neubeginn.

  • 1917

    Als Patriot will er seit Kriegsbeginn Generale und Politiker porträtieren. So entsteht das Portrait des Organisators und Chefs der Kaiserlichen Marine Großadmiral Alfred von Tirpitz.

  • 1918

    Die Akademie der Künste in Berlin verleiht ihm den Professorentitel.
    Der Zusammenbruch des Kaiserreichs erschüttert Corinth in seinen politischen und künstlerischen Überzeugungen.

  • 1919

    Er erwirbt ein Grundstück in Urfeld am Walchensee und zieht sich immer mehr vom Leben in der Großstadt zurück.

  • 1923

    Die Frühjahrsausstellung der Akademie vereinigt die Werke Liebermanns, Corinths und Oskar Kokoschkas zu einer Trias.

  • 1924

    Er porträtiert den Reichspräsidenten Friedrich Ebert.

  • 1925

    17. Juli: Lovis Corinth stirbt bei Amsterdam.

Dr. Lutz Walther, Janca Imwolde
Stand: 14. Juli 2022
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