Tilla Durieux 1880-1971

18. August: Tilla Durieux wird als Ottilie Godeffroy in Wien geboren.
Da ihre Eltern, der Chemieprofessor Richard Godeffroy und seine Frau, eine ungarische Pianistin, die Berufswahl ihrer Tochter ablehnen, nimmt sie später ihren Künstlernamen nach ihrer französischen Großmutter an.

Nach dem Besuch einer Theater-Vorbereitungsschule in Wien hat sie ihr Rollendebut in Olmütz.

Engagements in Stuttgart und Breslau.

Durieux spielt an den Bühnen Max Reinhardts in Berlin, u.a. in Stücken von Frank Wedekind.

Heirat mit dem Maler Eugen Spiro (1874-1972), von dem sie sich schon im gleichen Jahr wieder trennt.

Heirat mit dem Kunsthändler Paul Cassirer.

Rollengastspiele in verschiedenen deutschen Städten sowie in St. Petersburg, Wien, Prag und Zürich.

Am Münchner Künstlertheater spielt sie Wedekinds "Lulu".

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wird Durieux Krankenschwester in Buch (ab 1920 eingemeindet zu Berlin).

Ensemble-Mitglied am Berliner Königlichen Schauspielhaus.

Endgültige Rückkehr nach Berlin. Sie wird zur gefragtesten Schauspielerin der Weimarer Republik.

Rollengastspiele in Wien, Berlin, Den Haag und Düsseldorf.

Nach Jahren tiefer Ehekrise verübt Cassirer direkt vor Abschluss des Scheidungsvertrags einen Selbstmordversuch, an dem er kurz darauf stirbt.

Zusammen mit Erwin Piscator arbeitet Durieux am "Theater am Nollendorfplatz" in Berlin.

Sie veröffentlicht ihren Roman "Eine Tür fällt ins Schloß".

Heirat mit dem Generaldirektor von Schultheiß-Patzenhofer Ludwig Katzenellenbogen.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten siedelt Durieux nach Ascona (Schweiz) über.
Gastspiele in ganz Europa, besonders in Skandinavien.

Sie geht nach Zagreb (Jugoslawien) ins Exil.

Dozentin am Mozarteum Salzburg.

Durieux gründet und leitet ein Hotel in Abbazia (Jugoslawien).
Gastspiele in Wien, Prag und Paris.

Nach dem Einmarsch deutscher Truppen wird ihr jüdischer Ehemann in Jugoslawien verhaftet. Er stirbt zwei Jahre später in der Haft in Berlin. Daraufhin unterstützt sie Widerstandsgruppen und beginnt, ihre Lebenserinnerungen niederzuschreiben.

Näherin und Regieassistentin in einem staatlichen Puppentheater in Zagreb.

Uraufführung ihres Dramas "Zagreb 1945" in Luzern.

Nach einem Gastspiel in Berlin geht sie zurück nach Jugoslawien.

Ihre Memoiren erscheinen unter dem Titel "Eine Tür steht offen".

Rollengastspiele in der ganzen Bundesrepublik. Außerdem wirkt sie in Hörspielen, Filmen sowie Fernsehspielen mit.

Neben Johannes Heesters (*1903) spielt sie in dem Film "Von allen geliebt".

In dem Fernsehspiel "Antigone" nach Jean Anouilh gibt sie die Amme.

Ernennung zum Ehrenmitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.
Tournee durch die Bundesrepublik mit dem Stück "Langusten".
Weitere Filme, Fernsehspiele und Hörspiele.

April: Sie erhält das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
August: Zu ihrem 80. Geburtstag wird das Fernsehspiel "Langusten" in der Bundesrepublik ausgestrahlt.

Tournee durch die Bundesrepublik.
Mitglied in der Akademie der Künste.

Verleihung des Filmbands in Gold für "Verdienste in und um den deutschen Film".
Ernennung zur Berliner Staatsschauspielerin.

Trotz ihres hohen Alters tritt sie in Berlin, Münster und Hamburg auf.
Film "Verdammt zur Sünde", für den sie den Bundesfilmpreis bekommt.
Zu ihrem 85. Geburtstag erhält sie Ehrenmitgliedschaften in verschiedenen Berliner Ensembles.

Rollengastspiele in der Bundesrepublik, der DDR und der Schweiz.

Letztes Engagement am Wiesbadener Staatstheater.

Zahlreiche Ehrungen zum 90. Geburtstag.

21. Februar: Nach einem Oberschenkelhalsbruch stirbt Tilla Durieux in Berlin.