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»Der fast sieben Stunden lange, wie Wagners »Ring« vierteilige »Hitler«-Film erzählt keine Geschichte im Sinne des narrativen Kinos, er ist ein Film der radikalen Nicht-Narrativität: Statt eine Geschichte in der (Film-) Zeit zu entfalten, entfaltet er ein Kaleidoskop der deutschen Geschichte im Raum – im Raum eines Münchner Studios, in dem Requisiten und Versatzstücke, Juwelen, aber auch Monstrositäten dieser Geschichte kunstvoll arrangiert sind. Dokumentarische Bild- und Tonaufnahmen aus der Nazi-Zeit, Biografie-Fragmente von Hitler, Göring oder Goebbels (meist als Erzählungen eines ihrer Lakaien), Zitate aus der bildenden Kunst, Literatur und Filmgeschichte, musikalische Zitate von Wagner, Mahler, Mozart und Beethoven sowie inszenierte symbolische Aktionen und Statements einzelner Figuren oder des »Zeremonienmeisters« André Heller sind die Elemente dieses Panoptikums der deutschen Geschichte, in dem Hitler zweifellos eine zentrale Stellung einnimmt.« (Bruno Fischli)
Mit diesem Film wurde Syberberg endgültig zu einem viel umstrittenen Film- und Theaterregisseur in Deutschland. Er untersucht die Figur Hitler, um die bildhaften, emotionalen und gar mythischen Ursprünge des deutschen Faschismus darzulegen.
Syberberg beschreibt seine Technik als »einen Versuch, das epische Theater Brechts und die musikalische Ästhetik Wagners zu kombinieren.«