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Vorprogramm:
Ufa-Tonwoche Nr. 426, D 1938, 14’ · 35 mm
Die Kleinsten aus dem Golf von Neapel, D 1938, R: Ulrich K. T. Schulz, Herta Jülich, 14’ · 35 mm

Am 7. November 1938 findet im Capitol am Zoo, einem der größten Kinos der Stadt, die umjubelte Berliner Erstaufführung von Du und ich statt. Es ist die generationenübergreifende Geschichte vom Aufstieg eines kleinen Strumpfherstellers (Joachim Gottschalk) und seiner Ehefrau (Brigitte Horney) aus dem Erzgebirge. Der sich im Beruf aufopfernde Mann entwickelt sich zum erfolgreichen Unternehmer; das ist seine Antwort auf die mehrfach im Film gestellte Frage nach dem Sinn des Lebens und der Arbeit. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, sein Sohn zur Armee eingezogen wird und seine Fabrik leer steht, verlassen den Unternehmer die Kräfte. „Im Vorprogramm ein hervorragender Kulturfilm, hergestellt von Dr. Ulrich K. T. Schulz und Herta Jülich in der berühmten Zoologischen Station zu Neapel, der das Leben kleinster Wassergeschöpfe auf eine geradezu rätselhafte Weise belauscht, und dem spontaner Beifall zuteil wird. Dazu die (...) Wochenschau mit der Eröffnung des Mittellandkanals durch Rudolf Heß, der Buchwoche durch Reichsminister Dr. Joseph Goebbels, dem Riesenbrand in Marseille, dem Fußballkampf zwischen Europa und England.“ (Berliner Lokal-Anzeiger, 8.11.1938). Für den Hauptdarsteller Joachim Gottschalk bedeutete Du und ich zwar den Durchbruch als Filmschauspieler, doch sein Erfolg währte nicht lange. Da er sich dem Druck des Propagandaministeriums widersetzte und sich von seiner jüdischen Frau Meta Wolff nicht trennte, erhielt er keine Rollen mehr. Als die Deportation seiner Frau und seines Sohnes bevorstand, nahm sich Gottschalk gemeinsam mit ihnen am 6. November 1941 das Leben. (ps)