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Vorprogramm:
Schönes Bielefeld, D 1938, 20‘ · 16 mm
Brand der Synagoge von Bühl am 10. November 1938, D 1938, 1‘ · DVD
Beseitigung der Brandruine der Dresdner Synagoge unter Mitwirkung der Techn. Nothilfe Og. Dresden, D 1938, 9‘ · 16 mm

Einführung: Tobias Ebbrecht

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen. Angehörige der NSDAP und ihrer Organisationen zertrümmerten die Läden jüdischer Handwerker und Geschäftsleute, machten Jagd auf Menschen, prügelten und mordeten. Schaulustige standen daneben und sahen zu; Polizei und Feuerwehr achteten oftmals nur darauf, dass das Feuer nicht auf andere Gebäude überschlug. Erwin Leiser war damals 15 Jahre alt und lebte in Berlin; danach floh er mit seiner Familie nach Schweden. 50 Jahre später machten sich Leiser und seine Frau für den Dokumentarfilm Die Feuerprobe auf die Suche nach Filmaufnahmen, die das Pogrom dokumentieren, ließen Verfolgte der Nazis über ihre Erinnerungen sprechen und wiesen nach, dass die „Kristallnacht“ keineswegs eine spontane Aktion war, sondern lange im Voraus geplant.
Trotz eines Foto- und Filmverbots entstanden einige wenige Filmaufnahmen, die heute bedeutende Quellen sind: Schönes Bielefeld, gedreht vom Amateurfilmer Gustav Wittler, zeigt Bilder seiner Heimatstadt vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu sehen sind auch einmalige Aufnahmen der brennenden Synagoge und von Passanten und Anwohnern, die auf Fensterbänken hocken und zuschauen. Ähnliche Bilder enthält ein Privatfilm von Hans Christ, selbst Mitglied der NSDAP, aufgenommen am Morgen des 10. November 1938 in der badischen Stadt Bühl. Wir sehen die Flammen aus der Synagoge schlagen, die Feuerwehr beim Absperren des Brandes, die Polizei und die Schaulustigen im Hintergrund. (ps)

Eintritt frei