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Die fidele Razzia

Wie befreiend es ist, sich über Autoritäten und Machtverhältnisse lustig zu machen! Im Film und auf der Kabarettbühne geht das gleichermaßen: Statt einer Truppe hartgesottener Männer besteht das polizeiliche Überfallkommando in Fidele Razzia aus feschen Mädchen mit bein- und ärmelfreier Uniform, die sich sehr spielerisch mit Tanz und Frauenboxen fit halten – gespielt von den Girls vom Haus Vaterland unter der Leitung von Bruno Arno, dem Bruder von Siegfried Arno. Die Polizistinnen sprengen ein Kostümfest, wo eine Marlene Dietrich-Imitatorin, der Bandleader Julian Fuhs und der mollige Teddy Bill knackige Kurzauftritte hinlegen.

Gar nicht witzig fand die Zensurbehörde die satirische Geschichte von Galgenhumor: Ein Untersuchungsgefangener wird in der Haftanstalt mit einem zum Tode verurteilten Mörder verwechselt und darf sein letztes Zigarettchen rauchen. Galgenhumor wurde erst nach kräftigen Schnitten zugelassen.

Eine Paraderolle für den gemütlichen Schnellsprecher Otto Wallburg bietet Das verlorene Paradies: Bei viel Speis und Trank lässt sich der Strohwitwer so richtig gehen. Als in seine Villa eingebrochen wird, verwechselt die herbeigeeilte Polizei den total derangierten Hausherrn mit einem Kumpan des wahren Einbrechers (Paul Graetz).

Keine Verwechslung, sondern ein Loch in der Wand bahnt den Weg für Fräulein Liddy (Truus van Alten) und Herrn Bob (Robert Eckert) in Nur ein Viertelstündchen. Eigentlich soll Liddy Ordnung ins Leben des schrulligen Vogelforschers Theobald (Theo Lingen) bringen, doch als der ein Nickerchen macht, braust Liddy mit seinem Nachbarn auf dessen Motorrad raus aus Berlin zum Strandbad. Jedenfalls im Traum. (ps)

Galgenhumor

Das verlorene Paradies

Nur ein Viertelstündchen