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Zu Gast: Rainer Komers

Zwei „Roadmovies“: B 224 (1999) interessiert sich für öffentliche wie gewerbliche Räume entlang der titelgebenden Bundesstraße, die durch das Ruhrgebiet führt und in der Vogelschau die Landschaft mehrfach durchschneidet. Präzis kadrierte Bilder verbinden sich mit einem Ton, wie ihn Rainer Komers bis dato noch nicht eingesetzt hat: Statt der Dialoge und Monologe von Menschen sind vor allem die Geräusche ihrer Umwelt zu hören, etwa ein rhythmisches Rattern von Fabrikfließbändern oder das Gackern von Zuchtgänsen. Der Dokumentarist Klaus Wildenhahn bemerkte hierzu: „Stumm mit wenigen eingeübten Lauten als Brückenschlag. Gleichzeitig auch natürlich 1 Stück über Heimatlichkeit. Beeindruckt.“

Nome Road System (2004) setzt diesen filmpoetischen Weg fort, nun entlang einer Versorgungsstraße im entlegenen Alaska, einem weit weniger überformten Landstrich als das Ruhrgebiet. Auch hier flüchtige, in sanftes Analogfilmlicht getauchte Eindrücke des Alltags: eingeübte Handgriffe, lebendige Traditionen. Ein kondensiertes Stück Americana. (ts)

B 224


D 1999
35mm
OV

R/K: Rainer Komers, S: Bert Schmidt, 23‘

Nome Road System


D/USA 2004
35mm
OV

R/K: Rainer Komers, S: Bert Schmidt, 26‘