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Der letzte Arbeitstag vor dem Ruhestand wird für Karl Achilles (Erwin Geschonneck) zur Bilanz seines Lebens. Während seine Kolleg*innen einen Porträtfilm und das titelgebende Abschiedsbankett vorbereiten, wandert Achilles durch die trostlose Industrielandschaft von Bitterfeld. Nach dem Krieg baute er den zerstörten Chemiebetrieb wieder auf und wurde bald Meister. Doch mit seiner Arbeit trug Achilles zur Zerstörung der Umwelt bei. In einem selbst angelegten Garten auf einer Halde ist er auf der Suche nach einer ‚blauen Blume‘, die in der verseuchten Erde gedeihen kann.

Roland Gräf und sein Team sahen sich in den Debatten im Zuge der Abnahme und Zulassung des Films mit dem Vorwurf konfrontiert, mit der Figur des Achilles die Leistung der DDR-Aufbaugeneration in Frage zu stellen, die in den 1970er Jahren in den Ruhestand trat. Doch es ist komplexer: Erwin Geschonneck versteht es, die Zerrissenheit dieser Generation sensibel und wahrhaftig zu verkörpern: „Da ist die Eigenbrötelei und starre Rechthaberei, patriarchalische Attitüde und Abweisung. Doch vor allem eine Utopie, die diesem Leben Kraft und Hoffnung gibt: der ‚Traum von der blauen Blume‘, die eine beschädigte Landschaft zu heilen versteht.“ (Fred Gehler, Sonntag, 21.12.1975) (sa)

Bankett für Achilles

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