Sunday, 14. December 2025, 06.00 pm
De eso no se habla
I Don't Want to Talk About It

In der Kleinstadt San José de los Altares in Argentinien lebt die kleinwüchsige Frau Charlotte mit ihrer eigenwilligen verwitweten Mutter Leonor. Leonors Aufmerksamkeit gilt voll und ganz ihrer Tochter, die nur die allerbeste Erziehung und Förderung erhalten soll. Den geringen Körperwuchs ihrer Tochter ignoriert sie hartnäckig: Darüber spricht man nicht (De eso no se habla). Als ein gutaussehender Mann (Marcello Mastroianni) in die Stadt kommt und sich in Charlotte verliebt, scheint ihr Weg in die „Normalität“ endlich bereitet – bis sie sich entscheidet, ihr Anderssein zu akzeptieren und sich zu emanzipieren.
Nachdem María Luisa Bemberg als noch wenig bekannte Drehbuchautorin 1975 an dem von Ostrovsky mitorganisierten Kolloquium Frauen im Kino in Italien teilgenommen hatte, drückte sie ihren Wunsch aus, endlich eigene Filme drehen zu wollen: „I’m working on a new script and after this Symposium I’m really determined to direct it myself.“ 18 Jahre später, als Bembergs letzter Film De eso no se habla in die Kinos kam, zählte sie zu den berühmtesten Filmemacher*innen Argentiniens. (pp)
Karola Gramann ist Filmkuratorin. Sie gehört zu den Gründerinnen der Kinothek Asta Nielsen, in deren Zentrum das Filmschaffen von Frauen steht und die sie viele Jahre lang leitete.
De eso no se habla
- ARG/IT 1993
- 35mm
-
R: María Luisa Bemberg, K: Félix Monti, B: María Luisa Bemberg, Jorge Goldenberg, Aldo Romer nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Julio Llinas, D: Alejandra Podesta, Luisina Brando, Marcello Mastroianni, 106'