
Wann war der erste Thanksgiving Day? Welche Ziele hat die Demokratie? Was besagt der neunzehnte Zusatzartikel zur Verfassung der USA? Diese und viele andere Fragen muss die Ausländerin Nadine Nikolas (Anna Sten), die in San Francisco in einem chemischen Labor arbeitet, beantworten können, um ihr großes Ziel zu erreichen: die amerikanische Staatsangehörigkeit. Der Test dafür steht kurz bevor. Da wird ihr Chef, der an einer Geheimformel forscht, ermordet. Nadine muss das Land verlassen. Zusammen mit anderen Ausgewiesenen reist sie im Zug – dem „Exile Express“ – quer durch die USA, um auf Ellis Island ein Schiff zurück nach Europa zu besteigen. Ein Journalist (Alan Marshall), den sie unterwegs trifft, interessiert sich für ihre Geschichte. Zusammen fliehen sie und kommen einer Verschwörung auf die Spur.
Zwar setzt Exile Express vor allem auf Spannung, doch manchmal ändert sich der Tonfall. Auf dem Höhepunkt muss die polizeilich gesuchte Nadine zwei Beamte überzeugen, dass sie keine Ausländerin ist: Sie tut dies, indem sie zu Radiomusik einen so grotesk-komischen Jitterbug-Tanz aufführt, steppt und singt und aus sich herausgeht, wie es vermeintlich nur eine urechte Amerikanerin kann. „Anna Sten kehrt in einer typischen Dietrich-Rolle auf die Leinwand zurück und schafft eine schöne Balance zwischen glühendem Feuer und naiver Anziehungskraft. (…) Anna Sten hat noch nie zuvor so attraktiv gewirkt. Sie liefert eine fesselnde Darbietung.“ (Independent Exhibitors Film Bulletin, New York, 20.5.1939) (ps)
Wir zeigen ist eine restaurierte 35mm-Kopie aus dem UCLA Film & Television Archive, Los Angeles.
Exile Express
- USA 1939
- 35mm
- OV
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R: Otis Garrett, P: Eugene Frenke, B: Ethel La Blanche, Edwin Justus Mayer, K: John Mescall, D: Anna Sten, Alan Marshal, Jerome Cowan, Walter Catlett, Jed Prouty, Leonid Kinskey, Fjodor F. Schaljapin, 71’