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Vorprogramm:
Ufa-Tonwoche Nr. 426, D 1938, 14’ · 35 mm
Alm im Karwendel, D 1938, R: Wilhelm Prager, 22‘ · 35 mm

Der Zarah-Leander-Film Heimat nach dem Theaterstück von Hermann Sudermann ist einer der ganz großen Erfolge des Kinojahres 1938. Bei den Filmfestspielen im faschistischen Italien mit dem Pokal des Ministeriums für nationale Erziehung und in Deutschland mit den Prädikaten „staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet, läuft Heimat zunächst wochenlang im riesigen Tauentzien-Palast in Charlottenburg. Im November 1938 kommt der hervorragend besetzte Film dann auch in etlichen kleineren Berliner Vorortkinos zum Einsatz, in Hennigsdorf, Hermsdorf, Reinickendorf, Weißensee, aber auch in den Weidenhof-Lichtspielen in der Friedrichstraße. Während im gleichen Zeitraum immer mehr Juden zur Flucht aus ihrem deutschen Heimatland genötigt werden und um ihr Leben fürchten müssen, erzählt Carl Froelichs Melodram umgekehrt von einer Heimkehr nach Deutschland: Die als Sängerin gefeierte Magda (Zarah Leander) macht mit ihrer unehelichen Tochter Station in der kleinen Provinzstadt, deren Enge sie vor vielen Jahren flüchten ließ. Jetzt sucht sie die Versöhnung mit ihrem strengen Vater (Heinrich George). Sudermanns Vorlage von 1893 endete damit, dass Magda resigniert wieder abreist. Das ist im Film anders. Lobend schreibt die Zeitung Germania: „Der Film ist in seiner Weise typisch deutsch in seinem Fühlen und Denken und in der Aufnahme des ganzen Themas. Das Seelische, das Innermenschliche ringt hier mit vollem Erfolg um Gestaltung.“ (3.9.1938).
Die Ufa-Tonwoche im Vorprogramm berichtet u.a. von der Eröffnung der Woche des deutschen Buches durch Propagandaminister Joseph Goebbels, vom Bürgerkrieg in Spanien und der arabischen Rebellion gegen die englische Kolonialherrschaft und gegen die jüdische Einwanderung nach Palästina. (ps)