Friday, 15. August 2025, 05.30 pm
Il valore della donna è il suo silenzio
Das höchste Gut einer Frau ist ihr Schweigen

„Ist das das ganze Leben?“ Mit diesen Worten endet der Film Il valore della donna è il suo silenzio von Gertrud Pinkus aus dem Jahr 1980. Er erzählt die anonymisierte Geschichte von Maria M., die sich mit den Erfahrungen vieler emigrierter Frauen in Westdeutschland ab Mitte der 1950er Jahre deckt: Isolation, mangelhafte Kenntnis der deutschen Sprache sowie Erschöpfung und Depression, deren Ursachen Ausbeutung und Entfremdung im sogenannten Gastland wie auch in der Familie sind. So thematisiert Pinkus‘ Film nicht nur Dimensionen von Migration, es geht auch um das Leiden am Patriarchat, das dieses Unterdrückungsverhältnis als arbeitende Frau so komplex macht. „Es ist das Alltägliche, das zermürbt, es sind die Wiederholungen, die umklammern und ersticken. Es ist die Geschichte der Maria M.; ihre Stimme führt durch den Film, sie selbst war nicht bereit, im Film aufzutreten“ (medium, 1980). Der von Laiendarsteller*innen gespielte Film erhielt 1980 gleich drei Auszeichnungen auf der Mannheimer Filmwoche sowie 1981 unter anderem den Bundesfilmpreis in Silber. (fib)
Fiona Berg ist Filmwissenschaftlerin, Kuratorin und Mitglied von Cinegraph Babelsberg.
Il valore della donna è il suo silenzio
- CH/BRD 1980
- DCP
- OmU
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R: Gertrud Pinkus, B: Gertrud Pinkus, Anna Monferdin, K: Elio Bisignani, D: Maria Tucci Lagamba, Giuseppe Tucci, Angelo Caruso, Marinella Tucci, 85‘