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Komedie om geld

„Ich hatte bis dahin nicht gewusst, dass man auch in Holland Filme machen kann“, bekannte Max Ophüls, der nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten nach Frankreich emigriert war. 1936 ging er für ein paar Monate nach Amsterdam und drehte diese Gesellschaftssatire um einen Bankboten, der zuerst der Unterschlagung bezichtigt, dann aber zum Bankdirektor gemacht wird. Vor der Kamera agierten holländische Darsteller, und das Publikum hörte die frechen Songs des holländischen Autors Alex de Haas. Hinter den Kulissen versammelte der Regisseur ein Team aus deutschen und österreichischen Emigranten: Ophüls schrieb das Drehbuch mit Walter Schlee, der Architekt Heinz Fenschel sorgte für den Look des Films, Eugen Schüfftan führte die Kamera, Heinz Lachmann arrangierte die Musik. Die aufwändige Großproduktion kurbelte die Filmindustrie des kleinen Landes an, in dem in den Jahren zuvor so gut wie kein Spielfilm hergestellt worden war, und die niederländische Presse war hingerissen von dem „Film mit internationalen Qualitäten“: „Elegant und sicher wird die Geschichte auf das Zelluloid geschrieben, das war bis jetzt im niederländischen Film unbekannt. … Es wimmelt von virtuosen kompositorischen Übergängen, von filmischen Rhythmen“ (Rotterdamsch Nieuwsblad, 7.11.1936). (obr)