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Einführung: Gerlinde Waz

Nach dem Erfolg ihres bis heute verschollenen Dokumentarfilms Wunderland Bali (1927), den sie während ihrer Expedition nach Sumatra und Bali drehte, bricht die Zoologin, Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin Lola Kreutzberg 1927 nach Indien auf, um dort Tier-, Werbe-, Spiel und Dokumentarfilme zu realisieren. Krischna ist die vertonte Fassung ihres legendären Stummfilms Nuri, der Elefant (D 1928). Lediglich einige Name wurden für die neue Fassung geändert, so heißt Nuri nun Balu, nach dem berühmten Bären aus dem Dschungelbuch von Rudyard Kipling.

Der sozialkritische Film ist ausschließlich mit einheimischen Darsteller*innen gedreht. Er erzählt die Geschichte eines alleinerziehenden Vaters, der neben seinem Sohn Mahadeo auch das verarmte Mädchen Krischna großzieht. Die kleine Familie, ständig von Wucherern bedroht, kämpft sich mit dem Elefanten Balu durchs Leben. Filmkritikerinnen wie Lotte Eisner verglichen das Werk, das Einblicke in das indische Alltagsleben gewährt, mit dem semidokumentarischen Film Chang von Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack.

Der Vorfilm Instinkte und Instinkthandlungen der Tiere von Lola Kreutzberg belegt deren Talent als Tierfilmerin. Unter dem Label Lo-Zoo-Film startete sie ihre Karriere Anfang der 1920er Jahre, wobei im Laufe der Jahre die Themen und Genres ihrer Filme vielfältiger wurden. Kreutzbergs Filme sind nicht belehrend, sondern informativ, mitunter auch humorvoll. Bis 1941 entstanden über 150 Kurz- und Langfilme. (gw)

Gerlinde Waz ist Filmhistorikerin, Autorin und Kuratorin der Filmretrospektive Filmpionierinnen!

Instinkte und Instinkthandlungen der Tiere


D 1932
35mm

R/B/K: Lola Kreutzberg, P: Lola Kreutzberg-Film GmbH, 12‘

Krischna. Abenteuer im indischen Dschungel.


D 1928/1941
35mm
Stummfilm (deutsche ZT)

R: Lola Kreutzberg, Henry Stuart, Manuskript: B.E. Lüthges, K: Walter Weisse, T: Ludwig Czerny, Indische Dialoge: Makund R. Vyas, M: Giuseppe Becce, P: Lola Kreutzberg-Film, 71‘