Jump directly to the page contents

Noch heute ist sie eine Legende. Obwohl ihre beiden wichtigsten Werke – die Hitler-Verherrlichung Triumph des Willens (1935) und die Verherrlichung eines völkischen Schönheitsideals Olympia (1938) – schon rund 90 Jahre zurückliegen, ist Leni Riefenstahl (1902-2003) wohl die international bekannteste deutsche Filmregisseurin. Sie lieferte die Bilder, die seitdem unzählige Male reproduziert, zitiert, imitiert wurden, die man als Beweise heranzog, zu Propagandazwecken verwendete und immer wieder aus dem Kontext riss. Allein das schon reicht, um in einer Zeit des Überflusses an Bildern und ihrer Fälschungen das nicht erlahmende Interesse an Riefenstahl zu erklären. Als 2016 ihr Nachlass an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurde, fanden sich darin nicht nur Unmengen von Dokumenten, die Riefenstahls lebenslanges Leugnen ihrer Komplizenschaft mit der nationalsozialistischen Diktatur zu bestätigen schienen. Gegen den Strich gelesen, ermöglichten sie dem Dokumentarfilmer Andres Veiel auch, die von der Filmemacherin selbst geschaffenen Legenden über sich und ihr Leben zu dekonstruieren und den Wald aus Lügen und Halbwahrheiten zu lichten. In den Blick kommen nicht ihre Filme selbst, sondern Riefenstahl als öffentliche Person und Projektionsfläche. (ps)

Riefenstahl

Further events