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Heute mixt er als Barkeeper in einer tropischen Bananenrepublik Drinks für vulgäre US-amerikanische Touristen; einst jedoch – das offenbaren uns Rückblenden, aus denen der Film hauptsächlich besteht –, war Daniel McGinty (Brian Donlevy) ein aufstrebender Jungpolitiker, dem der Weg in die höchsten Sphären der Macht vorbestimmt schien. Und zwar, weil der große McGinty wie kein zweiter begriffen hatte, dass Politik in erster Linie eine Kunst des Gebens und Nehmens ist. Korruption ist für McGinty eine regelrechte Kunstform, was ihm die Aufmerksamkeit eines lokalen Magnaten mit dem schlichten Namen The Boss (Akim Tamiroff) beschert.

Sturges’ erste Regiearbeit ist ein lebhaftes, hochgradig ironisches Antidot zu Frank Capras populistischen, idealistischen Politkomödien à la Mr. Smith Goes to Washington. Verkörpert Mr. Smith, der Außenseiter aus der Kleinstadt, bei Capra den inneren Kompass einer Nation, die in einer unübersichtlich werdenden modernen Welt die Orientierung zu verlieren droht, ähnelt McGinty einem agilen Straßenköter, der seinen niederen Instinkten so lange erfolgreich folgt, bis ihn eine Liebesgeschichte aus der Bahn wirft. (lf)

The Great McGinty