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Einführung: Natascha Drubek

Mitten im Zweiten Weltkrieg verlieben sich an der Front die russische Krankenschwester Natasha (Anna Sten) und der amerikanische Pilot John (Kent Smith). Er ist Angehöriger der alliierten Kräfte und liegt verwundet bei ihr im Lazarett. Als die Deutschen vorrücken, soll das Gebäude evakuiert werden, doch Natasha und John bleiben.

Ein filmhistorischer Sonderfall ist Three Russian Girls allein schon, weil der Film das amerikanische Remake eines sowjetischen Kriegsfilms ist. Als Vorlage diente Das Mädchen aus Leningrad (Frontovye podrugi, 1941), woraus auch einige Sequenzen übernommen wurden. Eigentlich wollte MGM die Geschichte mit Greta Garbo verfilmen, doch der früher in Deutschland und Frankreich erfolgreiche, wie Anna Sten aus Kyjiw stammende Produzent Gregor Rabinowitsch und Stens Ehemann Eugene Frenke als Associate Producer wollten das Projekt lieber selbst realisieren. Sie holten Fedor Ozep, Victor Trivas und Alexander Granach dazu. So wurde Three Russian Girls auch ein Film der aus Deutschland vertriebenen jüdischen, ukrainischen und russischen Filmschaffenden. Anna Sten, die in den Jahren davor nur selten zu sehen war, spielt wieder eine Hauptrolle. „Three Russian Girls verdient vor allem deshalb Beachtung, weil es den heldenhaften, selbstlosen Frauen der Sowjetunion gewidmet ist, die täglich dem Tod ins Auge sehen, um die Verwundeten ihres Landes im Krieg gegen die Nazis zu versorgen. Die Stimmung ist düster.“ (Film Daily, New York, 30.12.1943) (ps)

Wir zeigen ist eine 35mm-Kopie aus dem Archiv des British Film Institute, London.

Natascha Drubek ist Autorin, Kuratorin und Dozentin. Sie ist Expertin für den osteuropäischen Film und Herausgeberin der Zeitschrift Apparatus.

Three Russian Girls