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Unser täglich Brot

Wer vergibt uns unsere Schuld? Erschreckende Bilder der modernen, entmenschlichten Landwirtschaft. Ausgebeutete Arbeitskräfte und der unentwegt plätschernde Pestizidregen, Massentierhaltung und die Ästhetik aseptischer Künstlichkeit. Die Natur ist unserer Nahrung abhandengekommen. Nikolaus Geyrhalter findet eindringliche Bilder für eine von kapitalistischen Grundprinzipien zerstörte Welt. Dass diese unwirkliche Hightech-Agrikultur bereits in den Anfängen der industrialisierten Landwirtschaft angelegt war, zeigt D.W. Griffith in seinem A Corner in Wheat. Darin offenbart sich die Verwertungskette vom Getreide zum Brot als Kampf zwischen Gier und Gerechtigkeit. Einzig Griffith konnte die bösen Kapitalisten noch enthüllen, bei Geyrhalter schlummert die Zerstörung als irreversible Wirklichkeit zwischen den Bildern. Die Geschichte der Landwirtschaft ist auch der andauernde Versuch, die Landwirte, die Jahreszeiten, ja die Natur auszulöschen. „Alles Erzählen ist ein Schildern von Lebensverhältnissen zwischen Menschen; es bestehen aber durchaus keine zwischen Bauern, Spekulanten und Hungernden hier.“ (Helmut Färber in A Corner in Wheat von D. W. Griffith, 1909: Eine Kritik aus 1992). (ph) 

A Corner in Wheat