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Eine Episode aus der italienischen Geschichte: Der Gouverneur von Turin lässt einen Aufstand brutal niederschlagen und die Rebellen einkerkern. Doch Vanina, seine Tochter, liebt den Anführer der Rebellen und will ihn vor der Hinrichtung retten. Die Hauptrolle dieses packenden, nächtlichen Dramas spielt mit der Dänin Asta Nielsen eine weltberühmte Diva, die Geschichte lehnt sich an eine Novelle des Franzosen Stendhal an. Hergestellt von der zum Ufa-Konzern gehörenden Produktionsfirma PAGU, verfügte Vanina nicht allein über einen internationalen Star und einen international bekannten Stoff; der Film zielte auch auf ein internationales Publikum. Vanina steht damit beispielhaft für die Philosophie der Ufa in den 1920er Jahren, als sie so weltoffen und vielsprachig wie kein anderer deutscher Filmkonzern war. In ihren Studios in Berlin und Babelsberg arbeiteten Filmschaffende aus aller Welt; ihre Filme liefen in Argentinien und Australien, in Norwegen, Südafrika und Indien. Die Ufa war der wichtigste europäische Filmkonzern und der bedeutendste Konkurrent der Hollywood-Studios.

Das jüngst erschienene Buch Ufa international. Ein deutscher Filmkonzern mit globalen Ambitionen (edition text + kritik 2021) zeichnet ein neuartiges Bild dieses Weltkonzerns und schlägt einen Bogen von den Anfängen im Ersten Weltkrieg über das „Dritte Reich“ bis zur Zerschlagung nach 1945. Ufa international ist eine Geschichte von großen Ambitionen, von Fehlschlägen und vom Scheitern. Anknüpfend an die Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch mit den Herausgebern Philipp Stiasny, Jürgen Kasten und Frederik Lang sowie Autoren des Buches statt.

In Zusammenarbeit mit dem Verein CineGraph Babelsberg e.V.