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Am Klavier: Anna Vavilkina

Spitzbübisch strahlt uns die rauchende Wanda Treumann von der Leinwand an und wirft Zigarettenschachteln in unsere Richtung. Sie spielt Wanda, eine Arbeiterin in der Garbáty-Zigarettenfabrik in Pankow. Ihr Chef hat ein Auge auf die selbstbewusste junge Frau geworfen, doch der Klassenunterschied erscheint allzu groß. Da zieht Wanda das große Los in der Lotterie, und alles ändert sich.

Hergestellt im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs mit wachem Blick für die Arbeitsverhältnisse von Frauen, begeistert die leichte Komödie mit Charme und Spielfreude. Sie ist beispielhaft für das Filmschaffen von Rosa Porten (1884-1972), der älteren Schwester Henny Portens. Ab 1910 schreibt sie Drehbücher und führt zwischen 1916 und 1919 unter dem Pseudonym Dr. R. Portegg im Tandem mit ihrem Ehemann Franz Eckstein auch Regie. Aus ernsten Themen schuf Porten, wie Annette Förster 2012 im Filmblatt feststellt, „Komödien mit recht übermütigen und kreativen Heldinnen sowie Dramen, in den Frauen zwar leiden, aber auch Probleme pragmatisch zu lösen wissen, vor allem wenn es um Geld geht.“ (ps)

Anna Vavilkina ist Pianistin und Organistin. Sie begleitet regelmäßig Stummfilme an der historischen Kinoorgel im Kino Babylon in Berlin.

Spitzenchristel. Eine Weihnachtsgeschichte


D 1917
DCP

R: Hanna Henning, 23‘

Wanda‘s Trick


D 1918
35mm
Stummfilm (deutsche ZT)

R: Dr. R. Portegg (Rosa Porten und Franz Eckstein), D: Wanda Treumann, Heinrich Schroth, Marie Grimm-Eimodshöfer, 48’R: Hanna Henning, 23‘