Albert Kesselring 1885-1960

Militär

  • 1885
    30. November: Albert Kesselring wird in Marktsteft (Unterfranken) als Sohn des Bayreuther Stadtschulrats Karl Kesselring und dessen Frau Rosa geboren.
  • 1893-1904
    Er absolviert die Schule in Bayreuth.
  • 1904
    Eintritt in das preußische Heer.
  • 1905
    Kesselring tritt der bayerischen Fußartillerie bei.
  • 1906
    Er wird zum Leutnant ernannt.
  • 1910
    Kesselring heiratet Pauline Keyßler.
  • 1913
    Das Ehepaar adoptiert einen Sohn.
  • 1914-1918
    Während des Ersten Weltkriegs ist Kesselring zunächst Adjutant bei verschiedenen bayerischen Artillerie-Kommandeuren. Er wird zum Hauptmann befördert und Generalstabsoffizier in Divisions- und Korpsstäben.
  • 1918
    Nach Beendigung des Kriegs leitet Kesselring die Demobilisierung des bayerischen III. Artillerie-Korps in Nürnberg. Er wird anschließend in die Reichswehr übernommen.
  • 1919-1922
    Kesselring ist Batteriechef in der Reichswehr.
    Er wird in der Heeresausbildungsabteilung des Reichswehrministeriums eingesetzt.
  • 1922-1931
    Er arbeitet im Reichswehrministerium im Stab des Chefs der Heeresleitung. Während dieser Zeit koordiniert er den Verwaltungs- und Ausbildungsbereich des Ministeriums.
  • 1931-1933
    Kesselring ist im bayerischen Wehrkreiskommando VII als Oberstleutnant und Abteilungskommandeur im Artillerieregiment 4 tätig.
  • 1933
    1. Oktober: Er wird zum Oberst befördert und aufgrund seiner methodischen Fähigkeiten und seiner Kenntnisse über die Strukturen der Reichswehr beim Aufbau der Luftwaffe eingesetzt. Er gehört wieder der Heeresleitung an.
    Dezember: Kesselring wird vom Heer in die Luftwaffe versetzt. Er erhält den Rang eines Commodore und wird Chef der Abteilung D, des späteren Luftwaffenverwaltungsamts im Reichsluftfahrtministerium des Reichskommissars für Luftfahrt Hermann Göring.
    Für diesen neuen Aufgabenbereich holt Kesselring die Flugzeugführerprüfung nach.
  • 1935
    Er ist Chef des Luftwaffenverwaltungsamts, wird für den schnellen Aufbau der Institution hoch geehrt und zum Generalleutnant befördert.
  • 1936
    Kesselring wird Chef des Generalstabs der Luftwaffe und damit zur zentralen Person bei deren weiterem Ausbau.
  • 1937
    Ernennung zum General der Flieger.
  • 1938
    Er wird zum Kommandierenden General im Luftkreis III (Dresden) befördert.
  • 1939
    1. September: Beginn des Zweiten Weltkriegs. Kesselring ist als Chef der Luftflotte 1 (Berlin) am Überfall auf Polen beteiligt.
  • 1940
    19. Juli: Er wird nach Beendigung des Frankreichfeldzugs zum Generalfeldmarschall befördert.
    Kesselring, der sich nie konkret zum NS-Regime äußert, fällt durch konsequente Umsetzung der Befehle des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) auf. Er betont stets seinen "festen Willen, Befehle exakt und sofort umzusetzen".
  • 1940/41
    Er nimmt an den Vorbereitungen für die Operation "Seelöwe", die geplante Invasion Englands, teil. Kesselring befiehlt schwere Luftangriffe auf Südengland.
    Bei der Luftschlacht über England werden der deutschen Luftwaffe schwere Verluste zugefügt.
  • 1941
    22. Juni: Unter dem Decknamen "Unternehmen Barbarossa" beginnt der deutsche Angriff gegen die Sowjetunion.
    Kesselrings über 1.000 Flugzeuge umfassende Luftflotte wird nach Polen verlegt und bis zum Einbruch des Winters im Bereich der Heeresgruppe Mitte eingesetzt.
    1. Dezember: Er wird mit seinem Luftflottenstab und einem Teil seiner Verbände nach Italien gesandt. Dort erhält er auch die Stellung eines Oberbefehlshabers Süd beim italienischen "Commando Supremo".
    Kesselring führt die in Nordafrika und dem Mittelmeerraum operierenden Luftwaffeneinheiten. Er hat die Aufgabe, die englischen Truppen auf Malta kampfunfähig zu halten und den deutschen Nachschub auf See zu sichern.
    ab Dezember: Kesselring ist Oberbefehlshaber Süd der deutschen Wehrmacht.
  • 1942
    1. Dezember: Infolge der Landung der Alliierten in Nordafrika wird sein Befehlsbereich auf alle Luftwaffenverbände in Italien und Tunesien erweitert.
  • 1942/43
    Er hat wesentlichen Anteil an der Organisation des Afrikafeldzugs von Generalfeldmarschall Erwin Rommel.
    Zwischen beiden kommt es zu erheblichen Differenzen, weil Kesselring mit dem eigenständigen Vorgehen des ihm unterstellten Rommel nicht einverstanden ist.
  • 1943-1945
    Als Oberbefehlshaber Süd/Südost und Leiter der Heeresgruppe C organisiert er den Rückzug der deutschen Wehrmacht in Italien vor den alliierten Truppen. Teilweise gelingt es ihm, den alliierten Vormarsch in Italien zu stoppen.
  • 1945
    11. März - 22. April: In der letzten Phase des Kriegs erhält Kesselring als Nachfolger Gerd von Rundstedts die Befehlsgewalt über die bereits auf das Gebiet Süddeutschlands verlagerte Westfront.
    3. Mai: Kesselring wird erneut zum Oberbefehlshaber Süd berufen.
    4. Mai: Er unterzeichnet die Kapitulation der Heeresgruppe Süd.
    15. Mai: Kesselring gerät in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
  • 1947
    6. Mai: Von einem britischen Militärgericht in Venedig-Mestre wird Kesselring der Kenntnis und Duldung einer völker- und kriegsrechtswidrigen Erschießung von Geiseln und Angehörigen der italienischen Befreiungsbewegung in Süditalien für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.
    Juli: Das Todesurteil wird in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt. Kesselring wird in das alliierte Gefängnis von Werl (Westfalen) überführt.
  • 1948
    Die lebenslange Haftstrafe wird auf 20 Jahre verkürzt.
  • 1952
    Oktober: "Auf Ehrenwort" wird Kesselring aus dem Gefängnis entlassen. Er ist in einem schlechten Gesundheitszustand.
  • 1952-1960
    Er ist als Bundesführer des "Stahlhelm - der Bund der Frontsoldaten" aktiv.
  • 1953
    Er veröffentlicht den ersten Teil seiner Memoiren "Soldat bis zum letzten Tag".
  • 1955
    Veröffentlichung des zweiten Teils "Gedanken zum Zweiten Weltkrieg".
    In den Publikationen erfolgt keine Distanzierung gegenüber seiner Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg und seiner völligen Loyalität zu Adolf Hitler.
  • 1960
    16. Juli: Albert Kesselring stirbt in Bad Nauheim.
Alexander Mühle, Arnulf Scriba
14. September 2014

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