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Schönheit, Schmerz, große Gefühle. In der Liebesgeschichte der armen Näherin Mimi und des erfolglosen Schriftstellers Rodolfo in Paris um 1830 mischen sich Milieubeschreibung, Humor und Tragik auf herzzerreißende Weise. Als der vor 100 Jahren verstorbene Komponist Giacomo Puccini den Roman von Henri Murger 1896 in die Oper La Bohème verwandelte, schuf er einen Welterfolg. Noch heute steht seine Oper regelmäßig auf den Aufführungsplänen von Opernhäusern.

Nach einer Verfilmung in Deutschland im Jahr 1923 durch den italienischen Regisseur Gennaro Righelli adaptierte der geniale King Vidor den Bohème-Stoff 1926 erneut in Hollywood. Zwar blieben im Stummfilm die wunderbaren Arien und Duette von Mimi und ihrem Geliebten unhörbar; sichtbar aber wurde ihr Innenleben, gespiegelt in Gesten und Blicken.

Vor allem Lillian Gish in der Rolle der Mimi bezauberte das Publikum und riss die Berliner Kritiker zu Liebeserklärungen hin: „Alle Einwände sind vergessen, wenn man Lillian Gish die Mimi spielen sieht. Sie bringt für diese Rolle mehr mit als nur die Lieblichkeit der Erscheinung. Bei ihr findet jede schauspielerische Eingebung zugleich die vollkommenste Form des Ausdrucks, jede Geste, jedes Spieldetail steht im einheitlichen Zusammenhang einer großen künstlerischen Leistung. Sie gibt dem Film den Glanz und die Schönheit des Murgerschen Romans und der Puccinischen Musik.“ (Fritz Walter, Berliner Börsen-Courier, 2.10.1926) (ps)

La Bohème präsentieren Bertelsmann und das Zeughauskino anlässlich der Ausstellung Opera Meets New Media – Puccini, Ricordi und der Aufstieg der modernen Unterhaltungsindustrie, die vom 18. April bis 16. Mai 2024 in der Bertelsmann Repräsentanz gegenüber vom historischen Zeughaus zu sehen ist. Im Anschluss an die Vorführung am 7. Mai lädt Bertelsmann zu einem Besuch der Ausstellung ein.