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Volker Koepps Erkundungsreise im sächsisch-thüringischen Erzgebirge folgt den Spuren oder besser gesagt Narben der Wismut-AG, die bei der Uranförderung für die Atombewaffnung der UdSSR eine entscheidende Rolle spielte. Der Film interessiert sich knapp 40 Jahre nach Entstehung der Wismut-AG für Menschen und Landschaften, die unter den grauenhaften Folgen des Erzbergbaus leiden. Sichtbar wird ein aberwitziger Staat im Staate samt eigener Ausweise und Polizei, der außer Kisten mit Mineralen und Erinnerungen nur Zerstörung und Krankheit zurückließ. In den nüchtern gefilmten Erzählungen der Bergleute und Bewohnerinnen vermittelt sich ein Ringen um Würde, die Ausbeutung, Verstrahlung und Krankheit mit dem Gleichmut bergmännischer Zähigkeit begegnet. Einer stellt fest: „Der Bergmann hat immer wieder gesagt, das ist keine Schokoladenfabrik.“ (ph)