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Oft wird diese offene Aneinanderreihung von Begegnungen, die Edgar Reitz in „seinem“ Hunsrück festhielt, als Vorstudie zu seinen Heimat-Filmen betrachtet. Das wird diesem eigenständigen, zurückhaltenden Dokument aber nicht gerecht, denn neben einem Mosaik gelebter Existenzen zwischen Tradition und Fortschritt, zeigt Geschichten aus den Hunsrückdörfern auch eine nicht nur im Kino bedrohte Art des Erzählens, die mit dem Zuhören beginnt. Immer wieder geht es dabei auch um Bergwerke in der Region und den Abbau von Schiefer, der zur Zeit der Dreharbeiten bereits stark zurückgefahren wurde. Die Fossilien, die sich im Gestein ablagern, betreiben ihre ganz eigene Art der Geschichtsschreibung, und anhand der gesungenen Lieder und erzählten Anekdoten zeigt sich, wie stark sich die Arbeit unter Tage in das kulturelle Gedächtnis der Menschen einschreibt. (ph)