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Stanley Kubricks Verfilmung des Romans von Arthur C. Clarke greift im Wortsinne nach den Sternen. Auf 70mm gedreht und damit von bis heute unerreichter optischer Brillanz, umfasst der Film eine historische Klammer vom Neandertaler bis zur bemannten Raumfahrt. Er überblendet die Zellteilung mit der Supernova und spekuliert fast en passant darüber, ob der Mensch Herr über die Technik ist oder umgekehrt. 2001 ist opulent, philosophisch, anmaßend, exzessiv, dann aber auch wieder ganz privat, zärtlich und von sanfter Ironie getragen. Dabei verweigert sich der Film jeder simplen Interpretation. Ein schwarzer Monolith als außerirdischer Zivilisationsbeschleuniger der Menschheit? Das Weltall als makrokosmische Entsprechung der befruchteten Eizelle? Oder geht es in 2001 doch „nur“ um das alte Gleichnis vom Zauberlehrling, hier in Form zweier Astronauten, welche die Kontrolle über den hyperintelligenten Supercomputer HAL verlieren? Die Deutungsversuche zu Kubricks Epochenfilm sind Legion. Abgesehen davon, dass es Spaß macht, sich an derartigen Spekulationen zu beteiligen, kann man das auch bleiben lassen und sich einfach nur dieser betörenden filmischen Reise hingeben. „Nach all dem Kinoschwachsinn, den Heerscharen unbedarfter SF-Filmer dem Publikum bis 1968 vorgesetzt hatten, ging 2001 den SF-Fans herunter wie die reinste Götterspeise.“ (Lexikon des Science Fiction Films). (cl)