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Ein herbstlicher Schultag in Portland, Oregon. Gleichsam en passant fängt die Kamera die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler in der Mensa, der Bibliothek und auf dem Schulhof ein. Doch der so vorhersehbare Schultag wird durch einen Amoklauf erschüttert. Gus Van Sants Film, eine unausgesprochene filmische Verarbeitung des Amoklaufs an der Columbine High School 1998, ist eine offene, nahezu abstrakte und im Vergleich zu den Debatten über die Ursachen von School Shootings auch provokante Betrachtung von Gewalt. Beethovens Musik, die von den beiden gefühllosen Amokläufern gespielt und gehört wird, ist ein zentraler Bestandteil dieser Verflechtungen. „Truffaut sagte, es sei schwierig, einen Antikriegsfilm zu drehen, weil Krieg spannend sei, auch wenn man dagegen ist. Van Sant hat einen Anti-Gewaltfilm gemacht, indem er der Gewalt jede Energie, jeden Zweck, Glamour, Ruhm und sozialen Kontext entzogen hat. Sie passiert einfach.“ (Roger Ebert) (sa)