- US 1983
- 35mm
- OF
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AT: Double Jeopardy, A Taste of Sin, Mad Night, Wrong is Right, Faces of Fear, Beyond the Bridge, R: Ulli Lommel, B: Ulli Lommel, John P. Marsh, Ron Norman, K: Jochen Breitenstein, Ulli Lommel, Jon Kranhouse, Davie Sperling, D: Suzanna Love, Robert Walker Jr., Jeff Winchester, 85’
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Video-Einführung am 10.07.: Lukas Foerster
Durchs Schlüsselloch eines Apartments nahe der London Bridge beobachtet die fünfjährige Olivia, wie ein US-Soldat ihre Prostituierten-Mutter beim Sadomaso-Akt ermordet. Fünfzehn Jahre später wird die nunmehr junge Frau immer noch von Erinnerungen an die Mordnacht geplagt, ist unglücklich mit dem herrischen Fiesling Richard verheiratet und tötet, angeleitet von der Stimme ihrer verstorbenen Mutter, nachts einen Freier. Erlösung aus der misslichen Lage verspricht eine Liaison mit dem amerkanischen Restaurator Michael, die allerdings schnell ein abruptes Ende findet. In Arizona begegnen sich Olivia und Michael Jahre später erneut, doch ihr wiedergefundenes Glück währt nicht lange…
Die Idee für Olivia, der in Deutschland mit dem tollen Untertitel Im Blutrausch des Wahnsinns versehen wurde, entstand, als Lommel zusammen mit Hauptdarstellerin Suzanna Love und Drehbuchautor John P: Marsh auf Location-Suche für ein Boogeyman-Sequel war. In der dabei nur zufällig passierten Kleinstadt Lake Havasu City entdeckten sie die dortige London Bridge, eine partielle Rekonstruktion der in den 1960er Jahren abgebauten Vorgängerversion der jetzigen Themse-Überführung. Lommel faszinierte das nicht recht ins sonstige Ortsbild passende Bauwerk so sehr, dass er Marsh beauftragte, eine Geschichte um die Brücke zu entwerfen. Gedreht wurde der unheimliche Erotik-Thriller mit Hitchcock/De Palma-Anleihen schließlich on location an den beiden London Bridges in Großbritannien und Arizona, die im Film immer wieder prominent ins Bild gesetzt werden. Neben der Pleite des ursprünglichen Verleihers Ambassador Pictures hatte Olivia mit Beanstandungen durch das US-amerikanische FSK-Äquivalent MPAA zu kämpfen. Letzlich gelangte der Film als A Taste of Sin aber doch noch in die US-Kinos; ein Großbritanninen-Release folgte später unter dem Alternativtitel Double Jeopardy. (Christian Lenz)