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...a bude hur

...a bude hur Und es kommt noch schlimmer CZ 2007, R: Petr Nikolaev, B: Petr Nikolaev, Jan Pelc, K: Diviš Marek, D: Karel Žídek, Filip Kankovský, Radomil Uhlír, Pavel Zajícek, Vladimír Škultéty, Karel Zima, Otmar Brancuzský, 84‘ · 16mm, OmeU DI 28.08. um 20 Uhr Gemeinsam mit den Plastic People of the Universe war DG 307 die vielleicht angesagteste Underground-Band der berüchtigten Husák-Ära, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings von 1969 bis 1987 für die „Normalisierung“ der CSSR sorgte. Benannt nach jenem psychiatrischen Diagnosekürzel, das dem jungen Mann wenigstens den Militärdienst ersparte, war DG 307 genauso kultig wie ...a bude hur, der Samizdat-Roman von Jan Pelc aus dem Jahr 1985, der Petr Nikolaevs gleichnamigem 16mm-Schwarzweiß-Film zugrunde liegt: … a bude hur holt die langhaarig-verrauchte Bier-Atmosphäre einer Jugend als Protestform gegen den ‚Totalitarismus mit sozialistischem Antlitz‘ aus dem Sumpf der Vergessenheit. Dabei belassen die rohen, wie beiläufig gefilmten Bilder der depressiven Zeit ihre Abgefucktheit ebenso wie die hoffnungsleere Nostalgie. Im Zentrum der nordböhmischen Proletarier-Bohème-Clique steht Olin, 21, aus der Psychiatrie entlassen (Karel Žídek, im wirklichen Leben lokaler Death Metalist). Und auch DG 307 selbst darf bei der superben ‚Revision‘ jener bleiernen Epoche nicht fehlen, die von Destruktion und Zusammenstößen mit der Autorität handelt. Und vom Wunsch abzuhauen. (bw)