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Einführung: Fabian Tietke

Im Juli 1937 beginnt mit dem Angriff Japans auf China ein Konflikt, der in den Zweiten Weltkrieg mündet. In der Schlacht um Schanghai kommen Hunderttausende um. Die Zeitungen im „Dritten Reich“ berichten darüber. Gleichzeitig startet in den deutschen Kinos ein Abenteuerfilm, in dem deutsche und britische Offiziere während des chinesischen Boxeraufstands im Jahr 1900 erst um eine Frau buhlen, dann aber doch Seite an Seite kämpfen. Alarm in Peking singt das „Hohelied von Kameradschaft und Kampfesmut“ der Europäer, so die Fachzeitung Der Film. Im Unterschied zur kaiserlichen Propaganda um 1900 will Alarm in Peking das patriotische Anliegen der Chinesen im Kampf gegen den Imperialismus anerkennen und auf Schwarzweißmalerei verzichten, heißt es 1937 im Pressematerial: „Ein ritterlicher Geist ist es, der den Angehörigen eines fremden Volkes zugesteht, dass sie Mut und Entschlossenheit besitzen, und siehe: Die soldatischen Tugenden der weißen Kämpfer werden dadurch nicht geringer! Im Gegenteil! (...) Alarm in Peking ist ein Schulbeispiel dafür, wie nationalsozialistisches Denken und Handeln die Empfindungen und Interessen anderer Völker achtet und wie die so geordnete und ausgerichtete Kunst zu neuen und wirksameren Resultaten führt.“ (ps)