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Lara ist 25 Jahre alt und driftet durch ihr Leben, das sich zwischen Uniseminar, Badesee und Club abspielt. Längerfristig zu planen ist nichts für sie, Lara lebt im Jetzt – bis sie unerwartet von ihrem One-Night-Stand schwanger wird und für sie, zur Überraschung und Irritation ihres Umfelds, klar ist: Ich werde Mutter.

Pola Becks Debütfilm beginnt laut und wild und endet leise und nachdenklich. Seine Breitwandbilder suchen Momente stiller Poesie im Alltag seiner Protagonistin. Ihre Herangehensweise an den Stoff hat die Regisseurin in einem Publikumsgespräch im Deutschen Filminstitut als die Suche nach einer Erschütterung beschrieben, nach einem Moment, der das Leben ihrer Figuren aus den Bahnen werfen könne. Es ist ein Gedanke, den der Film konsequent, auch über die ungewollte Schwangerschaft hinaus, verfolgt und der seine Figuren fortwährend zu einer Neuorientierung animiert. Am Himmel der Tag gelingt es, dank des nuancierten Schauspiels von Aylin Tezel nicht ins Melodramatische abzugleiten, sondern eine enorme emotionale Wucht zu entfalten. Nie klangen die Verse des Geburtstagslieds Wie schön, dass du geboren bist – wir hätten dich doch sehr vermisst schärfer. 2012 wurde Am Himmel der Tag beim Filmfestival in Zürich mit dem Goldenen Auge ausgezeichnet. (mbh)