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Nach Nelken in Aspik (1976), einer komödiantischen Farce über die DDR-Werbebranche mit Armin Müller-Stahl in der Hauptrolle, drehte Günter Reisch mit Anton der Zauberer eine der erfolgreichsten Filmkomödien der DEFA. Mehr als 800.000 Besucher wollten die von Ulrich Thein gespielte Figur des Anton Grubske, die eigentlich als Mehrteiler im Fernsehen laufen sollte, im Kino sehen.
Die Rahmenhandlung der zwischen ostdeutscher Provinz, West-Berlin und der Schweiz angesiedelten Geschichte bildet Antons Begräbnis. Eröffnet wird ein zeitlicher Horizont von der Weimarer Republik bis in die Zeit kurz nach dem Mauerbau. Skurrile Nebengestalten begleiten Anton auf seinem Weg, der von Autos, Frauen und Alkohol gesäumt wird. Im Mittelpunkt stehen die als Reaktion auf die Versorgungsengpässe in der noch jungen sozialistischen Planwirtschaft ausgebildeten Fertigkeiten des Automechanikers Grubske. Zwischen handwerklichem Geschick und krimineller Energie, zwischen Augenzwinkern und moralischer Besserung lässt uns der Regisseur an der individuellen Erfolgsgeschichte teilhaben, die viel über die Notwendigkeiten des DDR-Alltags erzählt. Die von der Kritik begeistert aufgenommene Komödie lief auf zahlreichen Festivals und bescherte den an der Produktion beteiligten Künstlern zahlreiche Preise und Auszeichnungen. (mg)