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Au bonheur des dames

Au bonheur des dames F 1943, R: André Cayatte, B: Henri-André Legrand, André Cayatte, Michel Duran nach dem Roman von Émile Zola, K: Armand Thirard, D: Michel Simon, Albert Préjean, Blanchette Brunoy, Suzy Prim, Juliette Faber, 90‘ · 35mm, OmeU MI 07.06. um 20 Uhr · Einführung: Ralph Eue Monsieur Baudu ist fast so alt wie das gewachsene Viertel mitten in Paris, wo er ein Stoffgeschäft betreibt, wo man ihn wegen seiner autoritären Kauzigkeit kennt, wo indes auch seine handwerkliche Expertise geschätzt wird. Seit kurzem hat sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ein Kaufhaus etabliert, das ihm und den anderen kleinen Händlern die Kunden wegfängt und obendrein jedes pleite gegangene Geschäft aufkauft. Das Problem wuchert ins unmittelbar Private, als seine Nichte, die er als Waise bei sich aufgenommen hat, im Haus des verhassten Konkurrenten einen Job findet und von diesem umworben wird ... Cayatte gelang mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Émile Zola eine beängstigende Parabel auf die aktuelle politisch-ökonomisch-gesellschaftliche Zeitenwende, die sich 1943, im dritten Jahr der deutschen Besatzung, bereits in vielen gesellschaftlichen Bereichen vollzogen hatte. Darüber hinaus kann Au bonheur des dames auch als visionäre Fantasie dessen betrachtet werden, was erst einige Jahrzehnte später Gentrifizierung genannt werden sollte. Verstörend in der Mitleidlosigkeit der Erzählung. (re)