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Bis fünf nach zwölf

BRD 1953, R: Richard von Schenk, B: Gerhard Grindel, K: Archivmaterial, 73’ · 35 mm Überraschend widersprüchlich: ein Schnelldurchgang von der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis in die frühen 1950er Jahre, das Material war überwiegend von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Der Tonfall ist amerikanisch, republikanisch gehalten – verdeutlicht in einem Superlativ wie dem, dass es sich beim Stürmer um „die schmutzigste Zeitung, die jemals gedruckt wurde“, handele. Die aufgeklärte Sicht kontrastiert allerdings mit einer Art Märchenerzählung. Verräterisch ist von „unseren Truppen“ die Rede, denen nun sowjetische Truppen entgegengeworfen worden seien. „Die Flammen fielen über unsere Orte her.“ Eine argumentative Linie wird verlassen. „Dann stieß die Rote Armee zu.“ Vom inneren Halt der Überlebenden ist zum Schluss die Rede. Auch Spielfilmszenen fanden Eingang in diesen Film, dessen These lautet: Hitler war überheblich. Ihn betraf das erste – kurzfristige – Filmverbot in der jungen Bundesrepublik. Weil der Film den Nationalsozialismus verherrlichte? Oder weil man eine Stärkung antimilitaristischer Haltungen unter Jugendlichen befürchtete? (ra) MI 28.01. um 20 Uhr · Einführung: Wolfgang Jacobsen