Direkt zum Seiteninhalt springen

Black Box BRD

Doppelporträt, das den mentalen Wurzeln der Bundesrepublik aus zwei extrem unterschiedlichen Positionen auf den Grund geht. Zum einen beschäftigt sich der Film mit Alfred Herrhausen, Vorstandssprecher der Deutschen Bank und damit einer der mächtigsten Männer der westlichen Welt. Der einstige Schüler einer NS-Eliteschule verfolgte später zielstrebig eine Karriere in der Wirtschaft und formte den Standort Deutschland als Spitzenmanager maßgeblich mit. Ende November 1989 wurde er vom „RAF-Kommando Wolfgang Beer“ ermordet.

Das Leben von Wolfgang Grams könnte auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein: 1953 geboren, abgebrochenes Studium, Gelegenheitsjobs, zunehmende Hinwendung zur radikalen Linken, schließlich Eintritt in die RAF. Im Juni 1993 starb er bei einem Zugriff der GSG-9 unter nie geklärten Umständen. Dank Andres Veiels kunstvoller Montage und der Gegenüberstellung von Dokumenten und Zeitzeugenberichten zeigt sich bald, dass beide Männer von ähnlichen Prinzipien getragen waren: „Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen, tun. Und wir mu?ssen das, was wir tun, dann auch sein.“ (Alfred Herrhausen) (cl)