
Eine Gegenwartsbeschreibung und die Chronik eines Ortes. Borowitschi steht stellvertretend für viele Kleinstädte in der russischen Provinz. Stephan und Kossakovsky möchten „zeigen, was ist, im Bewusstsein, dass es morgen schon Erinnerungsstoff sein wird. Was zu sehen ist als Resultat dessen, was vorher geschehen ist“ (Treatment). Das Markttreiben verlassend, wandern wir über Kartoffeläcker oder gelangen in eine Sauna; zwischen den von Arbeiterinnen zerstampften Preiselbeeren zieht uns die immer in Bewegung befindliche Kamera Kossakovskys weiter an den Fluss Msta.
Borowitschi ist entlang der Jahreszeiten montiert und beobachtet die Landschaft in ihrer Entwicklung. Stephan interessiert sich für ein Lebensgefühl. Sie folgt der Armee, die im Klosterkeller gelagertes Eingemachtes bewacht, und sie beobachtet die körperliche Arbeit der Filzstiefel-Produktion. Dazwischen die Wahlergebnisse der Parlamentswahl in Borowitschi, als Erinnerung daran, dass neben dem Alltagsleben, dem Mikrokosmos der Provinz auch der Ruf des Moskauer Parlaments ein Teil der Zukunft ist und sein wird. (vb)
Wir zeigen die digitale Restaurierung von 2025.
Borowitschi
- D 1996
- DCP
- OmU
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B/K: Victor Kossakovsky, S: Vessela Martschewski, 98'