Direkt zum Seiteninhalt springen

Boxer a smrt' / Der Boxer und der Tod

Boxer a smrt' Der Boxer und der Tod CSSR 1962, R: Peter Solan, B: Tibor Vichta, Józef Hen, K: Tibor Biath, D: Štefan Kvietik, Manfred Krug, Valentina Thielová, Józef Kondrat, Gerhard Rachold, 112‘ · 35 mm, OmU DI 20.09. um 20 Uhr · Eröffnung der Retrospektive, Einführung: Martin Kanuch (Slowakisches Filminstitut) Peter Solan war nicht nur das wahre Genie des slowakischen Films, sondern auch einer der vielseitig-experimentierfreudigsten Regisseure des europäischen Kinos. Mit Boxer a smrt' wagte er sich an eines der kompliziert-fallstrickreichsten aller Subgenres: den Konzentrationslagerfilm. Ausgangspunkt der Produktion war der gleichnamige Roman des polnischen Autors Józef Hen, der sich wiederum dem (Über-)Leben des Boxers Tadeusz „Teddy" Pietrzykowski widmet. In Boxer a smrt' heißt die Hauptfigur Ján Komínek und soll wegen eines Fluchtversuchs hingerichtet werden. Lagerkommandant Kraft aber lässt Gnade walten, weil er Komínek braucht: als Sparringspartner. Wie lange kann und will Komínek es ertragen, sich als lebenden Sandsack von dem jovialen Nazi missbrauchen zu lassen? Zumal der nächste Fluchtversuch vorbereitet wird... Zu den vielen erstaunlichen inszenatorischen Details dieses Meisterwerks gehört sein Umgang mit Sprache. Die verschiedenen slawischen Sprachen werden meistens langsam gesprochen, damit das Gegenüber den Sprechenden verstehen kann, oft aber auch aufgrund der Mühen, die die Übersetzung kostet. Solidarität und Widerstandskraft entstehen durch ein Betonen des Gemeinsamen – als das, was sie am Leben halten wird. Zudem ruft Boxer a smrt' in Erinnerung, welch fabelhafter, eminent physischer, dabei aufmerksam-intelligenter Darsteller Manfred Krug in seinen jungen Jahren war. (om)