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Brennendes Land

Brennendes Land   D 1921, R: Heinz Herald, B: Maximiliane Ackers, D: Marie Wismar, Ernst Deutsch, Maximiliane Ackers, Kurt Vespermann, 48‘ · DCP FR 04.05. um 19 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt · Einführung: Brigitte Braun Deutschland oder Polen? Nach dem Ersten Weltkrieg muss sich die Bevölkerung Oberschlesiens entscheiden, zu welchem Staat sie künftig gehören will. Im Vorfeld der Abstimmung im März 1921 ist die an Bodenschätzen reiche Region heiß umkämpft – auch in den deutschen Kinos läuft die Abstimmungspropaganda an, gefördert sowohl von staatlicher Seite als auch von privaten Organisationen. Die Bevölkerung ist bis in die Familien hinein gespalten, denn jede Stimme zählt. Der Film, der wenige Wochen vor der Abstimmung in die deutschen Kinos kommt, inszeniert die Zerrissenheit am Beispiel der Familie Walewski: Die Brüder Benedikt (Ernst Deutsch), Heinrich (Geo Bergall) und Karl (Kurt Vespermann) vertreten unterschiedliche Positionen. Nach einem gewalttätigen Streit flieht Karl mit seiner Braut Marie nach Polen, wo beide die „polnische Wirtschaft“, den „polnischen Militarismus“ und die angebliche Hinterlist der Polen am eigenen Leib erfahren. Nur knapp können sie von Benedikt gerettet und über die Grenze gebracht werden. „Glücklich, dem schweren Irrtum entronnen zu sein“, so heißt es im Programmheft zum Film, „reichen sich die Brüder angesichts der gewaltigen heimatlichen Werke die Hände zum Treueschwur für ein freies, deutsches Oberschlesien.“ Karl appelliert am Schluss direkt an die Zuschauer: „Oberschlesien muss deutsch bleiben für alle Zeiten! Ich habe erfahren, was es heisst, Pole zu sein! Oberschlesier schützt Eure Heimat, wählt deutsch!“ Vergessene Geschichte der 1920er Jahre im Spielfilm. (bb)