Cookie
USA 1989, R: Susan Seidelman, B: Alice Arlen, Nora Ephron, D: Peter Falk, Dianne Wiest, Emily Lloyd, Jerry Lewis, 94’ · 35 mm, OF
Als Susan Seidelman Ende der 1970er Jahre ihr Filmstudium beendete, durchlebte New York eine schwere Rezession, unzählige Gebäude verfielen, ganze Straßenzüge verwahrlosten. Ihre ersten Filme Smithereens (1982) und Desperately Seeking Susan (1985) sind wichtige Zeugnisse dieser Ära. Schon Ende der 1980er Jahre jedoch wandte sich Seidelman von der punkigen Ästhetik des Frühwerks ab. Vor allem Cookie schließt stattdessen ans klassische Hollywoodkino an. Basierend auf einem Drehbuch von Alice Arlen und Nora Ephron, die im gleichen Jahr When Harry Met Sally… (1989) schrieb, kreist der Film um den Mafioso Dominick Capisco und dessen Tochter Carmela „Cookie” Voltecki, die er als Fahrerin einstellt. Als Capisco nur knapp dem Anschlag eines Rivalen entgeht, schlägt ihm seine Tochter vor, seinen Tod vorzutäuschen.
Der Charme von Cookie basiert nicht zuletzt auf der spielerischen Art und Weise, mit der Seidelman Genreelemente variiert. Rückblickend lässt sich Cookie einer Sorte Film zuordnen, die wenig später zwischen dem neu aufkommenden, mit wenig Geld produzierten Independent-Film und den exorbitant teuren Blockbustern zerrieben wurde. (hb)
SA 11.04. um 19 Uhr