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Die achtjährige Ana macht ihren Vater dafür verantwortlich, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt und gestorben ist, sie wünscht seinen Tod herbei. Als ihr Vater infolge eines Herzinfarkts stirbt, glaubt sie, ihn getötet zu haben. Ana bereitete ihrem Vater am Abend ein Glas Milch mit einem mysteriösen Pulver zu, das ihr die Mutter einst scherzend als Gift überreicht hatte. Nach dem Tod des Vaters bleiben Ana und ihre Schwestern in der Obhut ihrer strengen Tante Julia zurück.

Saura beschreibt den Zerfall der bürgerlichen Gesellschaft in den letzten Tagen des Franco-Regimes aus Perspektive der jungen Ana sowie als Rückblick, den die Protagonistin 20 Jahre nach den Geschehnissen als junge Frau vornimmt. Die Dunkelheit und Abgeschlossenheit des Hauses erzeugen eine klaustrophobische Enge. Die Unausweichlichkeit der familiären Situation wird zum Sinnbild für ein Gefühl, das eine ganze Generation prägte. Cría cuervos, der 1977 bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, ist der erste Film, den Carlos Saura nach Francos Tod veröffentlichte und für den er alleine das Drehbuch verfasste. (pp)