- D 2004
- 35mm
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R/B: Ulli Lommel, K: Manuel Lommel, D: Daniel Kübelböck, Ulli Lommel, Rudolf Waldemar Brem, Peter Schamoni, Roger Fritz, 81’
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Einführung: Kamil Moll
2003 kehrte Lommel für eine Werkschau auf den Hofer Filmtagen nach Deutschland zurück und erfuhr von dem Medienrummel um den ehemaligen Deutschland sucht den Superstar-Teilnehmer Daniel Kübelböck. Eine Show im Zirkus Krone nahm den Regisseur so für den androgyn-überdrehten Sänger ein, dass er kurzerhand beschloss, einen Film mit ihm zu drehen. Das fiktionalisierte Künstler-Biopic Daniel, der Zauberer entstand schließlich unter der Produzentenschaft von Peter Schamoni, ist mit diversen anderen Akteuren des Neuen Deutschen Films in Nebenrollen besetzt und wurde kostengünstig auf Video und in improvisierten Drehs realisiert.
Lommel verbindet darin ausgedehnte Konzert-Szenen mit einer Spielhandlung, in der er selbst als einarmiger, flughornspielender Zauberengel Johnny agiert, der seinen Enkel Daniel vor zwei missgünstigen Teenagern und dem mephistophelischen Bösewicht Baltazar zu beschützen sucht.
Das aus allen Populärkino-Vermittlungszusammenhängen herausfallende, in seiner unvergleichlichen Bizzarie aber durchaus bemerkens- und sehenswerte Werk war Lommels erster deutscher Film seit 26 Jahren und bekam einen relativ groß angelegten, bundesweiten Kinostart. Nach vernichtender Resonanz wurde Daniel, der Zauberer aber schnell abgesetzt und geriet zum finanziellen Desaster. (Christian Lenz)