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Macht die Pille frei?

Das hat mich sehr verändert

Das Programm zeigt Medien- und Öffentlichkeitsarbeit als Mittel zum feministischen Kampf um Aufklärung und Solidarität. Macht die Pille frei? lässt junge Frauen über ihre Erfahrungen mit Schwangerschaftsverhütung berichten und stellt ihrer Eigenverantwortlichkeit das fehlende Verantwortungsbewusstsein und Wissen von jungen Männern gegenüber. Die negativen Auswirkungen der Anti-Baby-Pille werden durch die Einbettung einer Ärztin gerahmt, die zu einer Kritik an der Pharmaindustrie und der Unterdrückung weiblicher Potenz und sexuellem Selbstbewusstsein ausholt.

Während die NDR-Fernsehproduktion von Helke Sander eine klassisch gehaltene Gesprächsrunde inszeniert, ist Das hat mich sehr verändert ein kollektiv produzierter Film über die Arbeit des ersten Frankfurter Frauenzentrums. Im Fokus dieses Berichtes stehen der Kampf gegen den Paragraph 218 und die vom Zentrum organisierten Abtreibungsfahrten in die Niederlande, wo legal und sicher Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden konnten, während dies in der Bundesrepublik weiterhin kriminalisiert wurde. Deshalb setzt der Film auch auf nachgespielte Szenen und einmontierte Fotografien, die die Beratung und Abtreibungsfahrten des Zentrums bebildern. In den Wechsel von Bewegtbildern und Fotografien fügen sich weitere Aspekte feministischer Organisation zu einem komplexen Bild zusammen, so die Arbeit in Selbsterfahrungsgruppen und die Aufklärungsarbeit auf der Straße und bei Demonstrationen. Den kämpferischen Soundtrack dazu bilden die „Lieder von Frauen“ von Frauengruppen aus München, Frankfurt und Darmstadt, die der ein oder anderen noch bekannt sein sollten. (fib)

Wir danken der Kinothek Asta Nielsen und Edith Schmidt-Marcello für die Bereitstellung ihres Films.