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Das Lied ist aus

Das Lied ist aus D 1930, R: Géza von Bolváry, B: Walter Reisch, D: Willi Forst, Liane Haid, Margarete Schlegel, Otto Wallburg, Fritz Odemar, Ernö Verebes, 102’  35mm SO 07.07. um 19 Uhr + DI 16.07. um 20 Uhr
Drehbuchautor Walter Reisch nannte Das Lied ist aus „einen der wichtigsten Filme, die je in Deutschland gedreht wurden.” Man möchte ihm nicht widersprechen. Das minimalistische, von Wiederholungsstrukturen und Mise-en-abyme-Konstruktionen geprägte Kammerspiel um den melancholischen Herzensbrecher Ulrich Weidenau (Willi Forst), der bei der Operettendiva Tilla Morland (Liane Haid) als Privatsekretär anheuert, entwickelt einen hypnotischen Reiz, dem man sich kaum entziehen kann. Wie die anderen Kollaborationen von Reisch, Forst, Regisseur Géza von Bolváry und Komponist Robert Stolz arbeitet auch Das Lied ist aus mit Elementen des Operettenfilms und der Komödie, allerdings wird hier beides in ein anderes, dunkleres Register übertragen, was sich vor allem im außergewöhnlichen Finale des Films niederschlägt. Am Ende steht die tragische Erkenntnis: Nicht wir singen die Lieder, sondern wir werden von den Liedern gesungen. Liane Haid spielt mehr oder weniger sich selbst; sie war einer der glamourösesten deutschsprachigen Stars ihrer Zeit und einer ihrer größten Hits stammt aus Das Lied ist aus. Wenn sie zum ersten Mal Adieu, mein kleiner Gardeoffizier anstimmt, zieht sie sofort Willi Forst und auch uns in ihren Bann. (lf)