Weimar International
Donnerstag, 13. Dezember 2018, 20.00 - 00.00 Uhr
Das Schiff der verlorenen Menschen
Das Schiff der verlorenen Menschen
Das Schiff der verlorenen Menschen
D 1929, R/B: Maurice Tourneur, K: Nicolas Farkas, D: Fritz Kortner, Marlene Dietrich, Robin Irvine, Wladimir Sokoloff, Gaston Modot, Boris de Fast, Feodor Chaliapin jr., 109‘ · 35mm, dt. ZT
DO 13.12. um 20 Uhr · Am Flügel: Gabriel Thibaudeau · Einführung: Michael Omasta
Vorprogramm
Das Seegespenst D 1925, R: Hans Fischerkoesen, 7‘ · 35mm
Ein Schiff voller zwielichtiger Gestalten auf hoher See. Der raubeinige Kapitän (Fritz Kortner) führt das Kommando über Desperados, Schmuggler, Kriminelle. Nur zwei anständige Menschen sind an Bord: ein amerikanischer Jüngling auf der Flucht (Robin Irvine) und der russische Koch (Wladimir Sokoloff). Mitten auf dem Atlantik fischen sie eine abgestürzte amerikanische Fliegerin (Marlene Dietrich) aus dem Wasser, die sich nun vor der gierigen Männermeute verstecken muss (herausragend Gaston Modot, später einer der Lieblingsdarsteller von Jean Renoir).
Das Schiff der verlorenen Menschen war ein europäischer „Millionenfilm“, für den kein Aufwand gescheut wurde, denn Produzent Max Glass wollte in direkte Konkurrenz mit amerikanischen Großfilmen treten. Als weiblichen Star verpflichtete er die junge Marlene Dietrich, für die Regie den Franzosen Maurice Tourneur, der vorher viele Jahre in Hollywood erfolgreich gewesen war. Er beweist hier nicht nur ein „eminent malerisches Auge“, sondern auch Sinn für Spannung und Dramaturgie, bemerkte Hans Sahl: „Maurice Tourneur ist ein Künstler und ein Temperament. Er hat die Atmosphäre der Hafenviertel und Kaschemmen, der Kajüten- und Achterdeckprofile in einer Reihe von Bildern gestaltet, deren wundervoll getöntes, abschattiertes Helldunkel an die Porträtkunst französischer Meister erinnert. (…) Immer wieder grölende, saufende, dämonisch umherschwankende Komparsen, immer wieder Marlene Dietrich, (...) herrlich anzusehen, auf der Flucht durch ein Labyrinth von Falltüren und Bullaugen!“ (Der Montag Morgen, 23.9.1929) (fl)
Wir zeigen eine Filmkopie aus der Sammlung der Deutschen Kinemathek.